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Als ich meinen Balthasar 2017 adoptierte, war ich Ersthundehalterin, hatte meine Ausbildung zur Hundeverhaltenstherapeutin gerade begonnen und kann rückblickend sagen: Ich habe am Anfang viel falsch gemacht!

Auch ich habe auf Ratschläge von Freunden und Bekannten gehört, die schon immer Hunde hatten und genau wussten, wie man es richtig macht. 

Auch ich hatte in den ersten Wochen nicht selten Schnappatmung beim Gassigehen, weil Balthasar am liebsten jeden Hund gefressen hätte, der ihm zu nah kam. Nicht, weil er von Haus aus ein böser Hund war, er war einfach geprägt von seiner Vergangenheit (so wie wir Menschen). Niemand weiß genau was er auf den Straßen Rumäniens erlebt hat – oder in der Zeit als er 2 Wochen in einer Tötungsstation verbringen musste und später dann im größten Tierheim der Welt (die Smeura beherbergt ca. 6000 Hunde). Er hat einfach auf seine Individualdistanz bestanden und Führung gebraucht. Das durfte ich lernen…

Solange viele Menschen noch denken:

Wenn der Hund mit dem Schwanz wedelt freut er sich

Einem Hund muss man das Knurren verbieten bzw. ihn dafür bestrafen

Ein Hund der nicht hört muss unterworfen werden, damit er lernt, wer das Sagen hat

Usw. (die Liste könnte ich beliebig lange fortsetzen)

Solange es Trainer gibt, die mit aversiven Methoden trainieren, fühle ich mich berufen, mit solchen Vorurteilen oder überholten Trainings-Methoden aus den 80iger Jahren, die im Jahr 2023 leider immer noch vermittelt werden, aufzuräumen.

Bitte beschäftigt euch mit der Sprache der Hunde. Lernt man seinen Hund zu lesen, sein Ausdrucksverhalten richtig zu deuten, macht es das Leben um so vieles leichter.

Als ich Balthasar aus dem Tierheim holte, hieß es: Naja, nur mit positiver Bestätigung bekommst du den aber nicht hin. Oh doch, das habe ich! 

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𝐃𝐞𝐦 𝐦𝐮𝐬𝐬 𝐦𝐚𝐥 𝐠𝐞𝐳𝐞𝐢𝐠𝐭 𝐰𝐞𝐫𝐝𝐞𝐧 𝐰𝐨 𝐝𝐞𝐫 𝐇𝐚𝐦𝐦𝐞𝐫 𝐡ä𝐧𝐠𝐭  𝐯𝐬. 𝐖𝐞𝐢𝐜𝐡𝐬𝐩ü𝐥𝐞𝐫-𝐓𝐫𝐚𝐢𝐧𝐢𝐧𝐠

Aussagen wie: „Den kriegst du mit Wattebäuschen werfen nicht hin“ oder „mit Eititeiti kommst du bei dem nicht weiter“ stehen im Jahr 2022 bei vielen Menschen leider immer noch auf der Tagesordnung. Mir stellen sich da immer die Haare zu Berge! 

Sicher gibt es Hunde, die in der Vergangenheit durch die Hölle gegangen sind und aufgrund dessen was sie erlebt haben (was Menschen ihnen angetan haben) aggressives Verhalten zeigen und dann auch gegen ihre neuen Besitzer gehen. Diese Hunde müssen erstmal lernen, einem Menschen wieder zu vertrauen und das braucht Zeit, Geduld, Management, einen positiv auftrainierten Maulkorb und vor allem die Unterstützung eines erfahrenen Trainers. 

Die meisten Hunde, die unerwünschtes Verhalten zeigen, kann man allerdings sehr gut durch positive Verstärkung trainieren. Ein Hund der beispielsweise bei Hundebegegnungen extremen Stress hat, kann man auch durch das 10. „NEIN!“ oder „AUS!“ nicht beruhigen und ihn davon abhalten, beim nächsten Mal wieder am Rad zu drehen. Mal davon abgesehen, dass es vielen Hundebesitzern peinlich ist, wenn der Hund austickt hört man nicht selten „ich kanns nicht ändern, der ist halt so.“ AAAHHHHHHH!! Was hier nicht beachtet wird: 

𝐒𝐭ä𝐧𝐝𝐢𝐠𝐞𝐫 𝐒𝐭𝐫𝐞𝐬𝐬 𝐦𝐚𝐜𝐡𝐭 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐧𝐮𝐫 𝐮𝐧𝐬 𝐌𝐞𝐧𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧, 𝐬𝐨𝐧𝐝𝐞𝐫𝐧 𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐮𝐧𝐬𝐞𝐫𝐞 𝐇𝐮𝐧𝐝𝐞 𝐤𝐫𝐚𝐧𝐤!

Um diesem Stress entgegenzuwirken kann man vieles machen: Die Individualdistanz seines Hundes beachten, ein Markersignal aufbauen, Bogen laufen, die Unsicherheit/Angst durch Gegenkonditionierung umwandeln, ihm Sicherheit geben und ihn bei jedem kleinen Fortschritt belohnen und sich freuen. 

Ich freue mich jedenfalls über jeden, der das Training mit seinem Hund positiv angeht und sich von überholten, eingestaubten Aussagen und Trainingsmethoden distanziert. 

In diesem Sinne wünsche ich Euch einen entspannten Sonntag - lasst es Euch und Euren Vierbeinern gut gehen und genießt die Sonne